Montag, 31. Oktober 2005

Benn

Timo, ein Banker, der viel in seiner Branche gearbeitet hatte, verließ seine Heimatstadt und seine Familie. Er wollte weiterkommen; trotz einschlägiger Erfolge, steilem Aufstieg, wichtige Erfahrungen in verschiedenen Filialen. Er war unzufrieden mit sich und seiner Umgebung; dabei hatte er fast alles; großes Haus, häusliche Frau, die immer auf sein Wohlergehen bedacht war; beste Vorsorge für die Kinder, keine Sorgen um die Finanzen.

Timo fuhr nach Köln . Er hatte diese Stadt immer verurteilt. Diese Unzuverlässigkeit. Diese penetrante Offenheit; vor einem Jahr wurde ein Meeting in diese Stadt verlegt; zum gleichen Zeitpunkt fand das alljährliche Fest Karneval statt, Menschen unter Alkoholeinfluß, Menschen unter jeglichem Niveau. Er runzelte die Stirn und dachte: da gehöre ich hin, bin ich unter Narren, so bin ich unter meines Gleichen.

Dann rückte die Ankunft näher. In Erscheinung trat der Dom; die gotische Kirche, der ein überhöhtes Maß an Aufmerksamkeit zugeteilt wird. Timo bog in eine enge Strasse und blieb vor einem ausdruckslosen Gebäude stehen. Es war ein Abendgymnasium- er wollte früher Lehrer werden, die Sehnsucht nach Reichtum war damals stärker. Er betrat das Gebäude; gezeichnet von dem Streß, der letzten Monate. Eine Menschentraube kam ihm entgegen.

Düsterheit bringt diese Rauchwolke mit sich, besprach er sich, man erkennt kaum die Länge des Korridors. Den Kiosk hätte ich fast nicht bemerkt; er hatte auf der Fahrt kein Essen zu sich genommen; er begab sich dorthin. Riegel sah er vor sich liegen, doch der Geruch von herzhaftem stieg in seine Nase; er erblickte rechts von sich ein Tablett; Brötchen belegt mit Käse; Brötchen belegt mit Wurst. Beides möchte ich zu mir nehmen, dachte er sich und zum Abschluß diese Schokolade, in der viel Zucker enthalten ist. Er aß hastig; Fülle ersetzte die Lehre in seinem Magen, Fett traf auf die Magensäure.

Schmidt

Sind wir schon da,,,? Das müßte sie eigentlich sein- - -? ,,,, ja ! Das ist Sie! (Auf dem Schild steht klar und deutlich geschrieben: Abendgymnasium der Stadt Köln!!! Ich habe doch ----recht! gehabt wie man dort hin kommt!!! Ich habe immer recht...!!!,,,---Na ja manchmal nicht. Gehst du bitte zum Kiosk?!/ Der befindet sich im langem _________Korridor gegenüber des Treppenhauses: bring mir bitte eine Cola und ein Brötchen mit----- äh ,,,: Bring mir bitte zwei! Brötchen, eins mit Käse und eins mit Wurst. “DANKE“! Schöne grüße an Frau Fröhlich...

Joyce

Ich wollte Ihn schon lange dort besuchen er hatte es mir bisher nur nicht erlaubt denn er hatte Angst dass ich sie ihm wegnehmen würde es war die gleiche Stadt wie damals in der er sich verliebte Köln hat mir auch immer gefallen meine Tante lebte dort so besuchte ich zu mindest Sie manchmal jedenfalls hat er es mir endlich erlaubt ich durfte diese Abendschule sehen er zeichnete mir den Weg auf einem Blatt Papier so dass ich genau wußte wie ich dorthin komme ich habe ihn schließlich nur abgeholt er fuhr bereits früher zur Schule sonst wären wir ja auch zusammen hin gefahren auf der Fahrt fiel mir das Nachtleben von Köln auf so impulsiv und vital das gefiel mir er hat nie viel davon berichtet weil er wußte dass es mir gefallen würde das machte ihm angst beängstigend war der Flur dieser Schule lang und düster beleuchtet viele Menschen standen zwischen einem kleinen Laden und der Eingangstür des Treppenhauses die hatten alle eine Zigarette in der Hand und rauchten ich durfte zuhause nie rauchen das wollte er nicht so habe ich es dann auch gelassen aber nun war er noch nicht da und so schnorrte ich mir eine das Mädchen das mir eine Zigarette gab war nett und sehr interessiert die sind sehr offen hier in Köln haben einen angenehmes Temperament das gefällt mir das ist sehr herzlich auch die Besitzer des Ladens sind sehr freundlich gewesen die hießen auch Fröhlich mit Nachnamen selbst während Sie arbeiteten rauchten Sie obwohl sie Essen verkauften Brötchen gab es bei Ihnen zum Beispiel ich hatte Hunger also holte ich mir eines mit Käse wir kamen sofort ins Gespräch das war ungewöhnlich für mich wir kannten uns schließlich nicht aber ich glaube das macht man hier in Köln so und irgendwie gefiel mir das weil es den Anfang leichter macht und so menschlich ist

Mann

Man nahm die Linie eins, eine überirdische Linie, um zum Rudolfplatz zu gelangen, der im Zentrum von Köln lag. Dort angekommen, ging man zahlreiche Treppen hinunter um den unterirdischen Anschluß, in dem zart blau gefärbten Bahnhof, zu erreichen. Nach zwei Stationen konnte man die gelblich beleuchtete, meist überfüllte U-Bahn verlassen. Um nach Draußen zu kommen bestieg man eine steile Treppe. Die zahlreichen Stufen brachten einem häufig außer Atem. Es folgte, im durchschnittlichen Schrittempo, ein zehnminütiger Fußweg.

In einer unscheinbaren Straße befand sich das Gebäude, der Abendschule Köln.
Das äußere Erscheinungsbild war von dem Baustil der 70iger Jahre geprägt und von deren Überholtheit gezeichnet. Ein deutlicher verschleiß war an der Eingangstür bemerkbar, die einst grüne Lackfarbe war lediglich in Fragmenten erkennbar, der Rest war vom Rost befallen. Der ungünstig beleuchtete Korridor war lang und nicht vollständig geschlossen. Der Boden und die Wände waren beide aus demselben Material, aus Beton. Die Studierenden nutzten ihn in ihren Pausen.

Dort wurde, falls notwendig, die Nikotinsucht befriedigt und der Hunger gestillt. Auf der linken Seite des Korridors, gegenüber des Treppenhauses, befand sich ein improvisiert wirkender Kiosk, der von dem Hausmeister Herrn Fröhlich und seiner Frau geführt wurde. Es war ein normaler Raum mit einem Fenster zum Korridor hinaus. Dieses Fenster wurde als Verkaufsstelle umfunktioniert. Auf einem Tisch wurden die ganzen eßbaren Habseeligkeiten präsentiert.

Viel Schokolade ,meist in Form von Riegel. Vorne auf der Theke des Verkaufsstandes befand sich eine Kaffeemaschine, direkt daneben ein Tablett mit Zucker, Milch und weißen Plastikbecher. Die Theke war bedeckt von vielen kleinen Deckeln, etwa die Größe der Flaschen die man normalerweise nur am Automaten erhalten kann. Auf der linken Seite befand sich wiederum ein Tablett aufgetürmter Brötchen. Käse, Fleisch mit oder ohne Ei, alles war dabei.

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